Bevor helle Biere die Biergärten und Wirtshäuser eroberten, waren dunkle Braustücke der alltägliche Standard. Das lag an der traditionellen Mälztechnik: Das Getreide wurde über offenem Holzfeuer getrocknet und gedarrt, was ihm eine kräftige Farbe und röstige Aromen verlieh. Dieses traditionelle Brauverfahren prägte den Geschmack jahrhundertelang und findet sich bis heute in klassischen Dunkelbieren – selbst wenn diese mittlerweile kaum noch mit in Rauch gedarrtem Malz gebraut werden.
Das Augustiner Dunkel wird nach einer alten Rezeptur (ohne Räuchermalz) hergestellt. Die Wurzeln des Augustiner-Bräus reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als Mönche vor den Toren Münchens begannen, Bier für den klösterlichen Eigenbedarf zu brauen. Auch nach der Säkularisierung blieb der ursprüngliche Charakter bewahrt und das Augustiner Dunkel ist bis heute ein authentischer Vertreter der bayerischen Biergeschichte.
Im Glas präsentiert sich das untergärige Schmankerl in tiefem Kupferbraun mit rubinroten Reflexen und wird von einem cremigen Schaum in Elfenbein gekrönt. In der Nase entfalten sich süße Karamellnoten und dezenten Röstaromen, die an frisch gebrühten Espresso, Sauerteigbrot und einen Hauch von Holz erinnern. Am Gaumen zeigt sich das Augustiner Dunkel ausgewogen und vielschichtig: Zu Beginn leicht karamellsüß, dann würzig mit Anklängen von Brotgewürz und zarter Frucht. Sanfte Röstaromen und eine feine Bitterkeit runden das Geschmackserlebnis harmonisch ab. Trotz seiner Komplexität ist es angenehm süffig und zugänglich.
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen